NEU Radtour 800 Meter unter der Erde - hier klicken:

Werra: Von Merkers zur Salzkristallgrotte

Donnerstag, 5. März 2020

Werra: Von Obersuhl nach Hörschel

Werra-Tag 3: Morgenstimmung

gefahren im: Februar 2020
Start: Wildeck-Obersuhl, Bahnhof
Ziel: Hörschel, Kreuzung/Bahnhof
Länge: 30 km
Werraquerungen: 1 (Brücke)
Ufer: meist rechts
Landschaft: Tal mit umgestürzten Bäumen
Wegbeschaffenheit: Radwege, Hauptstraßen, Matschwege
Steigungen: einige
Wetter: graublau
Wind: leichter Gegenwind
Highlight: Naturschutzgebiet Rhäden
Größte Hürde: Straßensteigungen bei Lauchröden
Zitat des Tages: "Gaak!" ("Aargh, das Wasser ist echt noch saukalt!") - ein Vogel im Rhäden -

7:19, Bahnhof Wildeck-Obersuhl Ich erreiche den Bahnhof. Bis zum Sonnenaufgang soll es eigentlich noch eine Viertelstunde dauern, doch der Himmel ist bereits tiefrosa. 

7:22 Entgegen meiner Erwartungen entdecke ich nebenan sofort eine Bäckerei mit heißer Schokolade und Laugenbrötchen. Sie gibt mir Starthilfe.


7:50 Ich durchquere das Naturschutzgebiet Rhäden und wechsle sogleich von Hessen nach Thüringen, wo ich für den Rest der Etappe bleibe. Kühe grasen, kahle Bäume spiegeln sich in den Seen und in der Ferne blinken geheimnisvoll die Lichter der Fördermaschinen auf dem Kalimandscharo.

7:59, Dankmarshausen, Kilometer 170,8 Ich erreiche Dankmarshausen und biege links auf den Werraradweg ab. Ein Insektenhotel, das gerade keine Saison hat, säumt den Weg.

8:22 Gütergleise und die Grenze begleiten den Radweg.


8:26, Untersuhl, Kilometer 176,3 Im nächsten Ort laufen Hühner unbeaufsichtigt auf dem Bürgersteig herum. Die skurrile Rundkirche weckt meine Aufmerksamkeit. Ich steige die hölzernen Stufen zur Eingangstür hinauf, doch sie ist verschlossen. Egal, das ist trotzdem meine Lieblingskirche an der Werra. Die anderen Kirchen sind ja auch alle geschlossen, sehen aber gewöhnlicher aus.


1074, Schloss Gerstungen König Heinrich IV. schließt mit niedersächsischen und thüringischen Adligen den Frieden zu Gerstungen. Anschließend steigen sie wieder herab zum Parkplatz und reiten davon.

8:56 Hinter Gerstungen fahre ich zwischen den unheimlichen Pfeilern einer zerstörten Brücke hindurch. Das ist merkwürdig, denn hier verlief die innerdeutsche Grenze ein ganzes Stück von der Werra entfernt. Wieso wurde die dann zerstört? Dahinter waren schließlich auch noch Dörfer. Auch der Radführer zum Eisernen Vorhang verrät es nicht.
Direkt dahinter verläuft eine moderne Bundesstraßenbrücke.


9:01 Auf einem Sandweg fahre ich zwischen einem Hang voller umgestürzter Bäume, den ungezähmten Schnörkeln und Schleifen der Werra und ein paar kleinen Seen.


9:14, Neustädt, Kilometer 184,8 Die Werra rauscht an einem Stauwehr über eine Menge angeschwemmtes Holz. Hölzerne Scheunen und stille Häuser säumen die Straße.


9:20 Der Himmel wird langsam heller und freundlicher. Ich fahre auf einer Straße.

9:25 Die Straße vollführt eine steile Serpentine aufwärts. Ich umgehe sie, indem ich mein Rad ein paar Meter einen Trampelpad hinaufschiebe.

9:30 Bei den nächsten Steigungen geht das leider nicht.

9:40, Lauchröden, Kilometer 189,5 Unter der Burgruine Brandenburg sollte ich laut Karte eigentlich ans andere Ufer wechseln. Ich habe aber keine Lust und kürze mir den Weg ab, indem ich auf der Straße geradeaus weiterfahre. Sorry, Herleshausen, du bist raus. Ich sehe dich ja am anderen Flussufer.


1981, Grenzübergang Herleshausen/Wartha, Kilometer 194,3 Günter Guillaume, der Bundskanzler Willy Brandt ausspioniert hat, wird am Grenzübergang Herleshausen/Wartha gegen einen Agenten der BRD ausgetauscht.


9:57, Neuenhof, Kilometer 195,1 Ich will noch ein bisschen die Werra sehen, bevor ich mich von ihr verabschiede. Am Schloss Neuenhof suche ich einen schlecht befahrbaren Radweg, der direkt am Wasser verlaufen soll.


10:01 Ich finde ihn. Er verläuft zunächst über zahlreiche Baumwurzeln.

10:03 Anschließend führt er am Rande eines Ackers entlang. Mit viel gutem Willen kann man diese vage erkennbare Linie im Gras als Pfad bezeichnen. Mit schwerem Gepäck ist dieser Weg absolut nicht zu empfehlen, aber mit leichtem Gepäck komme ich für einige Kilometer damit klar.


10:10, Hörschel, Kilometer 197 Ich erreiche die Talkreuzung von Hörschel, die schon aus der Ferne an der gewaltigen Autobahnbrücke zu erkennen ist.

Blick von der Wartburg

10:11 Hier mündet die Hörsel in die Werra. Nun folge ich für den Rest des Tages der Hörsel, denn sie bringt mich in eine besondere Stadt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen