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Werra: Von Merkers zur Salzkristallgrotte

Sonntag, 8. September 2019

Aller: Von Eggenstedt nach Grafhorst

Es führt die überwiegend gute
norddeutsche Aller-Fahrradroute
von Magdeburg bis Bremen.
Müssen wir uns jetzt schämen?
Wir haben uns den Weg gekürzt
und nicht mit Großstädten gewürzt.
Zwischen Mündung und Quelle der Fluss -
das genügt uns, dann machen wir Schluss.
Am Quellort gibt es keinen Dorfbahnhof,
erst in Ovelgünne, das ist etwas doof.
Drum fuhren wir zusätzlich sechs Kilometer
und kamen zum Startpunkt ein klein wenig später.

Aus einem ollen steinernen Rohr
plätschert die südlichste Quelle hervor...

...und aus dem Rinnsal wird sogleich
ein kleiner grüner Angelteich
in Eggenstedt, nahe Seehausen.
Und nun lasst uns am Fluss langsausen!
Die Landeshauptstadt Magdeburg liegt auch ganz in der Nähe.
Nur 30 Kilometer links, wenn ich das richtig sehe.
Jedoch fahren wir nach rechts.

Doch es wird nicht leicht. Puh, ächz.
Uff, hechel, keuch und schnauf.
Hier geht es oft bergauf.
Die Magdeburger Börde hat drei große Laster:
Steigungen, Betonplatten und Kopfsteinpflaster.

Das erste Museum am Fluss erscheint.
Damit ist das Bördenmuseum gemeint,
das sich in Ummendorf befindet,...

...dort, wo sich auch die Aller windet.
Verschiedene Quellflüsse sind uns bekannt.
Die fließen ganz leise am Acker entlang.
Sie sammeln sich am Feldesrand
und fließen durch das Bundesland.

Die Aller, die plätschert freundlich und heiter.

Den ganzen Tag wird sie weiter...

...und breiter.

Schau, an der Autobahn da vorn!
Da liegt auch schon Marienborn.
Eine kleine Statue von Jesu Christi Mutter,
plumpste hier vom Himmel, wo ein Schaf suchte sein Futter.
So entdeckte einst ein Hirte hier an dieser Stelle
eine Kranke heilende, höchst religiöse Quelle.

Über den Rücken rinnt uns ein Schauer,
denn hier stand früher die deutsch-deutsche Mauer.
Reisende in die DDR
wurden hier lange kontrolliert.
Nun fahren wir ganz ungeniert
mit dem Fahrrad ringsumher.
Flutlichtmasten, die erhellen
alle noch so kleinen Stellen.
Die riesige Gedenkstätte hat durchaus ihren Reiz
und sie erinnert etwas an die Grenze in die Schweiz.

Auch im Ort namens Morsleben
soll es etwas Übles geben:
Das Atomendlager der
sogenannten DDR.

Parallel zu der alten Mauer
knickt der Weg nach Norden ab.
Langsam verloren wir an Power.
Steigungen gab es nicht zu knapp.
Im Lappwald auf dem Grünen Band
verloren wir fast den Verstand.
Argh! Verfahren! Nicht schon wieder!
Wir wollen nicht nach Helmstedt rüber!

Dabei ist die Stadt durchaus schön.
Ich hab sie später angesehen.

Oh, wie gut
es doch tut,
wenn man auf einer Banke ruht,
stand irgendwo auf einer Banke,
für die ich mich herzlich bedanke.
In den öden Bördendörfern ist sonst gar nichts los.
Eines davon lagerte nur haufenweise Koks.

Im nächsten wurde an der Kirche offenbar gebaut.
Doch niemand war zu sehen und wir hörten keinen Laut,
nur unser Keuchen erklang, puh und ach...

...doch dann wird der Weg endlich gerade und flach!
Darum fällt uns das Radeln nicht mehr schwer.
Die Grenze führt im Zick-Zack hin und her.
Unter unseren Fahrradachsen,
da beginnt schon Niedersachsen,
doch nur für ein kurzes Stück:
Sachsen-Anhalt kehrt zurück.

Kälber und Ponys standen am Zaun,
um sich die Radfahrer anzuschauen.

Geradelt sind wir nun schon ziemlich viel.
Doch auch Oebisfelde ist noch nicht das Ziel.

Nein, wir fahren ungelogen
noch in einem weiten Bogen
unter vielen großen Ästen
endgültig nun in den Westen.
Die Aller ist die Grenze hier
und diese überqueren wir.

Hinter dem Dorf mit dem Namen Grafhorst
zelteten wir tief im Danndorfer Forst.
Werden wilde Tiere uns im Unterholz entdecken?
Ja, doch keine Wölfe, sondern fiese kleine Zecken,
die Blut saugen und Häute röten.
Das Wildzelten ging in die Hose,
denn es gab dort Borreliose,
Dornen, die Fahrradschläuche töten
und eine penetrante Eule
mit dauerhaftem Nachtgeheule.

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